Donnerstag, 16. Oktober 2014

Vielen Dank...
allen, die mich online begleitet haben.
Der Kontakt über die Kommentare hat mir Kraft und Mut gegeben weiter zu machen und die NSCR bis zum Ende durchzustehen.

Oft habe ich gedacht - wenn das vorbei ist, kaufe ich mir ein Wohnmobil für meine Reisen. Hab den Gedanken dann aber bald wieder verworfen.

Ich denke es wird noch die ein- oder andere Radtour folgen.

Sonntag, 31. August 2014

Fahren wir weiter ...
und machen gleich noch die Ostsee-Umrundung, höre ich Doggi vorsichtig sagen als wir die Ems-Brücke passieren und in Leer einlaufen.
Hast Du nicht erstmal genug von dem Vagabunden Leben, frag ich Ihn.
Nun, antwortet er in seiner väterlichen Art, ist sicher hin und wieder nervig, anstrengend und meist ohne Komfort,

aber die Freiheit, die Unbeschwertheit, das Leben in den Tag hinein, das immer wieder Neue, die Herausforderung dem Wetter zu trotzen, der tägliche Kampf mit sich, eben die Faszination des Reisens per Rad, wiegt die damit verbundenen Einschränkungen mehrfach auf.  Diesmal muss ich zugeben ...
das hätte ich nicht besser formulieren können.

5360 km liegen hinter mir. Fast 20.000 Fotos und weit über 1000 Videos dokumentieren meine Tour. Nun ist es an der Zeit das Ganze in eine Form zu bringen um es zu präsentieren und anderen zu zeigen wie reizvoll, herausfordernd und spannend die NSCR ist.

Samstag, 30. August 2014

das ging jetzt aber flott...
durch Holland sagt Doggi erleichtert aber auch ein wenig traurig, heute am vorletzten Abend. Ich kann es gar nicht glauben, dass unsere Reise morgen zu Ende ist fügt er hinzu und seine Stimme klingt nun wirklich traurig. Du weißt doch, nach der Reise ist vor der Reise versuche ich ihn zu trösten.

Die Etappe durch Holland lief problemlos und ich kam schneller voran als geplant. Das Wetter war gut, ich hatte oft Rückenwind und Berge gibt es hier ja wirklich nicht. Die Route und die Landschaft waren unerwartet abwechslungsreich, die Campingplätze teuer, aber angenehm ruhig.



 

 


Mittwoch, 27. August 2014

Land in Sicht...
ruft der alte Seebär Doggi mit kräftiger Hans-Albers-Stimme, als wir am Morgen Hoek van Holland mit der Nachtfähre erreichen.

Der Tag beginnt gut, läuft super und endet perfekt.

Holland ist gar nicht so flach und es gibt einiges mehr als Gauda und Tulpen. ;-)

Direkt am Hafen gab es einen super Radladen, das Rad war ruck-zuck wieder fahrtauglich. Inzwischen hat auch der Regen aufgehört und das Wetter wurde stündlich besser.

Am Abend habe ich einen guten Campingplatz gefunden und hatte noch einen schönen Sunset am Nordseestrand.

Holland ist gar nicht so schlecht.

Montag, 25. August 2014

Schmerzhafter Abschied ...
die letzte Etappe in England steht heute an. Gestern konnte ich bei schönem Wetter 112km voran kommen und habe kurz vor 20 Uhr auch noch einen Campingplatz gefunden.





Heute dagegen, bringen Dauerregen und ein defekter Fahrrad-Mantel meine Zeitplanung etwas durcheinander. Als ich heute gleich zweimal den Schlauch vom Hinterrad wechseln/flicken musste, habe ich die Ursache entdeckt.




Der Mantel war gerissen. Der Riss wurde immer größer, weiterfahren war nicht möglich. Die letzten km zur Fähre musste ich mit einem Taxi zurücklegen, damit ich die bereits gebuchte Überfahrt nicht verpasse.




 


Mittwoch, 20. August 2014

Dagegen ist Holland ein Hochgebirge ...
meldet sich Doggi spöttisch aus der Versenkung. Also ich genieße auch mal eine flache Etappe, kontere ich. 90km und nicht mal 100hm das ist bisher mit Abstand das flachste Teilstück auf der Tour. Dafür haben wir einen Schnitt von 18km/h, auch das ist, glaube ich, ein High Score.


Und heute mußte ich auch nicht schieben helfen, spöttelt Doggi weiter, ich bin sicher, dass wir diesen Schnitt in Holland nochmal topen werden, fügt er noch mit einem Augenzwinkern hinzu.
(km 550 - 700)



 

 



Montag, 18. August 2014

England trumpft mit Extremen ...
nicht nur die holprigsten Wege, auch die steilsten Strassen(25%), die meisten Schlösser und Burgen, die größten Kirchen, die teuersten Campingplätze (28€), das wechselhafteste Wetter, die chaotischste Routenbeschilderung, die meisten Mücken und die freundlichsten Menschen.

Ich hatte vermutet, das die Etappe durch England eher langweilig wird und stumpfsinnig durch Wohn- und Industriegebiete führt. Teilweise ist das auch so, aber dazwischen gibt es jede Menge reizvolle Abwechslung. Beeindruckende Küstenabschnitte mit Sand- und Steilküsten, liebliche Landschaften und romantisch anmutende Ortschaften. Die vergangene Woche hat einiges an neuen Eindrücken gebracht.

Über Stock und Stein - einige Abschnitte der englischen NSCR würden mit einem Mountainbike bestimmt Spaß machen. Für ein voll bepacktes Tourenrad ist es teilweise eine Herausforderung für das Bike und die Ausrüstung.
Auf dem Abschnitt nach Whitby gilt es mehrere steile Rampen zu überwinden, dass es dabei über den höchsten Punkt der engl. Route geht wird dabei fast unerheblich. Eine 1km lange und durchschnittlich 20% steile Rampe hochzuschieben ist durchaus eine Herausforderung.

Schlösser und Ruinen könnte man täglich mehrere besuchen nur bliebe dann keine Zeit mehr zum Radfahren.
(Foto: Scarborough)
Den bisher höchsten Preis für einen Zeltplatz musste ich in Clayton kurz hinter Scarborough zahlen, obwohl ich dem Platz max. einen Stern vergeben würde, haben die umgerechnet 28€ verlangt und dafür gab es nicht mal Rasen als Untergrund.

Das Wetter ist, wie schon in Schottland, sehr wechselhaft. Ständig ist eine dunkle Wolke am Himmel, die immer dann für Regen sorgt wenn man nicht mehr damit rechnet. Der heftige Wind in den letzten Tagen hat die Wolken schnell ziehen lassen. Regenschauer sind dann zwar heftig aber auch nur wenige Minuten lang.
In Middlesbrough endet plötzlich die bisher gute Beschilderung der Route 1, die NSCR ist nun mit 65 bzw. 165 bezeichnet und ab Whitby dann wieder als Nr.1. Das bringt erstmal Verwirrung. Middlesbrough war auch die erste Stadt bei der ich froh war durch zu sein. In einigen Stadtteile wollte ich die Kamera nicht aus der Tasche holen.

Bei feucht-schwülem Wetter konnte man sich in manchen Gebieten vor den Mücken kaum retten. Den nettesten Radfahrer habe ich kurz vor Beverley getroffen. Tony, war ca. in meinem Alter und fährt mit einem ebenso alten Rennrad mit Mittelholmschaltung Sonntags immer seine 90 Meilen. Da er auch nach Beverley wollte wie ich, hat er mich eskortiert und wir haben etwas gesnackt. Er hat mich bis zur Jugendherberge gebracht und dort auch noch für mich nach einem freien Zimmer gefragt. Das fand ich sehr nett.