England trumpft mit Extremen ...
nicht nur die holprigsten Wege, auch die steilsten Strassen(25%), die meisten Schlösser und Burgen, die größten Kirchen, die teuersten Campingplätze (28€), das wechselhafteste Wetter, die chaotischste Routenbeschilderung, die meisten Mücken und die freundlichsten Menschen.
Ich hatte vermutet, das die Etappe durch England eher langweilig wird und stumpfsinnig durch Wohn- und Industriegebiete führt. Teilweise ist das auch so, aber dazwischen gibt es jede Menge reizvolle Abwechslung. Beeindruckende Küstenabschnitte mit Sand- und Steilküsten, liebliche Landschaften und romantisch anmutende Ortschaften. Die vergangene Woche hat einiges an neuen Eindrücken gebracht.
Über Stock und Stein - einige Abschnitte der englischen NSCR würden mit einem Mountainbike bestimmt Spaß machen. Für ein voll bepacktes Tourenrad ist es teilweise eine Herausforderung für das Bike und die Ausrüstung.
Auf dem Abschnitt nach Whitby gilt es mehrere steile Rampen zu überwinden, dass es dabei über den höchsten Punkt der engl. Route geht wird dabei fast unerheblich. Eine 1km lange und durchschnittlich 20% steile Rampe hochzuschieben ist durchaus eine Herausforderung.
Schlösser und Ruinen könnte man täglich mehrere besuchen nur bliebe dann keine Zeit mehr zum Radfahren.
(Foto: Scarborough)
Den bisher höchsten Preis für einen Zeltplatz musste ich in Clayton kurz hinter Scarborough zahlen, obwohl ich dem Platz max. einen Stern vergeben würde, haben die umgerechnet 28€ verlangt und dafür gab es nicht mal Rasen als Untergrund.
Das Wetter ist, wie schon in Schottland, sehr wechselhaft. Ständig ist eine dunkle Wolke am Himmel, die immer dann für Regen sorgt wenn man nicht mehr damit rechnet. Der heftige Wind in den letzten Tagen hat die Wolken schnell ziehen lassen. Regenschauer sind dann zwar heftig aber auch nur wenige Minuten lang.
In Middlesbrough endet plötzlich die bisher gute Beschilderung der Route 1, die NSCR ist nun mit 65 bzw. 165 bezeichnet und ab Whitby dann wieder als Nr.1. Das bringt erstmal Verwirrung. Middlesbrough war auch die erste Stadt bei der ich froh war durch zu sein. In einigen Stadtteile wollte ich die Kamera nicht aus der Tasche holen.
Bei feucht-schwülem Wetter konnte man sich in manchen Gebieten vor den Mücken kaum retten. Den nettesten Radfahrer habe ich kurz vor Beverley getroffen. Tony, war ca. in meinem Alter und fährt mit einem ebenso alten Rennrad mit Mittelholmschaltung Sonntags immer seine 90 Meilen. Da er auch nach Beverley wollte wie ich, hat er mich eskortiert und wir haben etwas gesnackt. Er hat mich bis zur Jugendherberge gebracht und dort auch noch für mich nach einem freien Zimmer gefragt. Das fand ich sehr nett.