Donnerstag, 17. Juli 2014

Beißen die auch nicht ...
flüstert mir Doggi leise zu. Nein, antworte ich, die sind völlig harmlos. Wir waren gestern, mit dem Fahrrad, auf Latrabjarg und damit auf dem westlichsten Punkt Europas - yesss.
Nach einer Nacht im Zelt (alle Zimmer waren ausgebucht), habe ich für 2 Nächte einen Sleepingbag Room im Hotel Breidavik gebucht. Das ist hier in Island nach dem Zelten die preiswerteste Art zu übernachten. Meistens sind es einfache Doppelzimmer mit Betten, aber ohne Bettwäsche. Dafür benutzt man seinen eigenen Schlafsack. Die Zimmer sind oft etwas eng und Bad+WC ist shared, also auf'm Gang. Ich find's aber völlig ausreichend und immer noch besser als bei Regen zu zelten. Man hat Strom zum Akkus laden und das Handtuch trocknet auch schneller. Hier in der konkurrenzlosen Einsamkeit verlangen die allerdings 6800 ISK (= 44€) pro Nacht. Sonst sind so 3000 ISK üblich. Am ersten Tag, hier am Westzipfel Islands, hat es nur geregnet, da war nix mit Outdoor. Gestern am Mittwoch, fing der Tag mit etwas Sonnenschein an.
Das war mein Tag um nach Latrabjarg zu fahren und Vögel zu fotografieren. Man sagte, dass man die Puffins am besten gegen Abend antrifft. So habe ich den Tag gemütlich begonnen, habe Mittags ne Portion Pommes verdrückt und nach einem Mittagsschläfchen bin ich los. Es ging nochmal hoch auf über 200m und dann steil abwärts ins nächste Tal. 3km den Strand entlang und nochmal 2 km etwas aufwärts bis zum Leuchtturm. Radfahren ohne Gepäck ist ja so easy und außerdem hatte ich einen Ruhetag hinter mir.
Bereits am Parkplatz beim Leuchtturm sah ich einige Fotografen mit dicken Objektiven an der Cliffkante liegen. Die Papageientaucher waren teilweise zum Anfassen nah. Die vielen Menschen schienen sie nicht im geringsten zu stören. Ich dachte, ich traue meinen Augen nicht. Das es so einfach ist diese Vögel zu fotografieren, hatte ich nicht erwartet. Man musste nur wenige Meter gehen und hat immer wieder neue Stellen gefunden an denen sie saßen. Ab und zu wegflogen und zurück kamen, in ihr Höhle krochen oder sich davor zwischen bunten Blumen putzten. Ich konnte mich gar nicht satt sehen und habe ungefähr 4h lang fotografiert.

Zurück wieder 13km und über diesen 200m Hügel auf Schotterstrasse. Ich bin fast geflogen noch völlig in Trance von dem Fotoerlebnis. Fürs Dinner war es aber inzwischen zu spät. Das gibt es nur von 19 bis 21Uhr. Die nette Bedienung aus Schottland hat mit aber noch eine Suppe gebracht und dazu habe ich mir einen Rotwein gegönnt als Abschluss einer meiner schönsten Tage hier in Island.

 

 

 


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